Ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten (VVT) dokumentiert alle Abläufe in Ihrem Unternehmen, die personenbezogene Daten betreffen. Es ist gesetzlich vorgeschrieben und hilft, die Einhaltung der DSGVO zu sichern. In diesem Artikel erfahren Sie, warum ein Verzeichnis Verarbeitungstätigkeiten wichtig ist, welche Pflichtangaben es enthalten muss und wie Sie es korrekt erstellen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten (VVT) ist entscheidend für die ordnungsgemäße Dokumentation und Einhaltung der DSGVO.
Das VVT muss alle erforderlichen Informationen zu Verarbeitungstätigkeiten enthalten, einschließlich der Kategorien personenbezogener Daten, des Verarbeitungszwecks und der Empfänger.
Die Unterstützung durch externe Datenschutzexperten kann kleinen und mittelständischen Unternehmen helfen, die Anforderungen der DSGVO effizient zu erfüllen und rechtliche Risiken zu minimieren.
Warum ein Verzeichnis (VVT) anlegen und pflegen?

Ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten (VVT) zu erstellen und zu pflegen, ist für jedes Unternehmen unerlässlich. Doch warum genau ist das so wichtig?
- Erstens ermöglicht ein VVT, den Überblick über die Verarbeitung von Daten im eigenen Unternehmen zu behalten. Dies ist besonders relevant, da Unternehmen oft mit einer Vielzahl von Datenströmen und -quellen arbeiten. Ein ordentlich geführtes Verzeichnis hilft dabei, diese Prozesse zu strukturieren und zu dokumentieren.
- Zweitens vereinfacht ein VVT die Dokumentation der Löschverfahren. Die DSGVO fordert, dass personenbezogene Daten nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist sicher gelöscht werden. Ein gut gepflegtes Verzeichnis erleichtert diesen Prozess erheblich und stellt sicher, dass alle Daten ordnungsgemäß und rechtzeitig gelöscht werden.
- Schließlich ist das VVT ein wesentlicher Bestandteil beim Aufbau eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS). Ähnlich wie bei TISAX, ISO 27001 oder ISO 9001 ist eine detaillierte Dokumentation notwendig, um die Sicherheit und Integrität der Daten zu gewährleisten. Ein VVT bildet somit die Grundlage für eine umfassende Datenschutzstrategie.
Was ist das Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten?

Ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten ist ein zentrales Element der Datenschutzdokumentation für Unternehmen. Doch was genau versteht man darunter?
- Verarbeitungstätigkeiten beziehen sich auf sämtliche Abläufe, die mit personenbezogenen Daten zu tun haben. Dazu gehören das Erheben, Speichern, Verändern, Übermitteln, Sperren oder Löschen dieser Daten. Das Verzeichnis bietet somit eine detaillierte Übersicht über alle verarbeitungstätigkeit relevanten Prozesse im Unternehmen.
- Jedes Unternehmen ist gesetzlich verpflichtet, ein vollständiges Verzeichnis aller Verarbeitungstätigkeiten zu führen, um die Rechenschaftspflicht gemäß Artikel 5 der DSGVO zu erfüllen. Dies gilt sowohl für Verantwortliche als auch für Auftragsverarbeiter. Ein solches Verzeichnis ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch ein wichtiges Instrument zur Einhaltung der Datenschutzrichtlinien.
Unterschied zwischen Verarbeitungsverzeichnis und Verfahrensverzeichnis
Oft werden die Begriffe Verarbeitungsverzeichnis und Verfahrensverzeichnis synonym verwendet, doch es gibt entscheidende Unterschiede. Das Verarbeitungsverzeichnis dokumentiert spezifische Verarbeitungstätigkeiten, während im Verfahrensverzeichnis die Tätigkeiten und Systeme aufgeführt werden, die mit der Verarbeitung oder Speicherung personenbezogener Daten zusammenhängen. Im Verfahrensverzeichnis werden auch Löschkonzepte dokumentiert, die für die Einhaltung der DSGVO unerlässlich sind, einschließlich des Verarbeitungsverzeichnisses.
Für Verantwortliche und Auftragsverarbeiter gibt es unterschiedliche Verantwortlichkeiten und Anforderungen. Während beide ein Verzeichnis führen müssen, unterscheiden sich die Inhalte und der Umfang je nach verantwortlichen Rolle.
Beide Verzeichnisse sind jedoch zentrale Grundlagen für die Datenschutzdokumentation und dienen der Nachweisführung zur Einhaltung der DSGVO.
Pflichtangaben im Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten
Das Verzeichnis muss alle Vorgänge der Verarbeitung personenbezogener Daten dokumentieren. Doch welche Angaben sind genau erforderlich?
Zu den Pflichtangaben gehören unter anderem:
die Kategorien personenbezogener Daten
der Zweck der Verarbeitung
die Empfänger der Daten
die Aufbewahrungsfristen
Es ist notwendig, diese Informationen sorgfältig zu dokumentieren.
Zusätzlich zu diesen grundlegenden Angaben gibt es weitere Anforderungen, die von der Datenschutzkonferenz festgelegt wurden. Diese umfassen detaillierte Hinweise zur Dokumentation der Verarbeitungsprozesse und der beteiligten Datenkategorien.
Eine vollständige und korrekte Dokumentation ist unerlässlich, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und mögliche Strafen zu vermeiden.
Beispiele für Verarbeitungstätigkeiten in Unternehmen

Um die Theorie in die Praxis umzusetzen, ist es hilfreich, konkrete Beispiele für Verarbeitungstätigkeiten in Unternehmen zu betrachten. Im Personalbereich gehören dazu das Bewerbungsmanagement, die Führung von Personalakten und die Gehaltsabrechnung. Diese Tätigkeiten beinhalten die Erhebung und Verarbeitung sensibler personenbezogener Daten und müssen daher sorgfältig dokumentiert werden.
Im IT-Bereich sind typische Verarbeitungstätigkeiten die Verwaltung von E-Mail-Diensten für Mitarbeiter und die Betreuung von Online-Betriebswebseiten. Auch hier ist eine genaue Dokumentation unerlässlich, um die DSGVO-Anforderungen zu erfüllen.
Weitere Beispiele umfassen die Vertragsabwicklung und das Management von CRM-Daten im Kundenservice sowie die Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung im allgemeinen Geschäftsbereich. In der Produktion können Schichtpläne und Revisionen dokumentiert werden. Selbst Videoüberwachung zählt zu den Verarbeitungstätigkeiten, die in vielen Unternehmen erfasst werden müssen.
Erstellung eines Verzeichnisses von Verarbeitungstätigkeiten
Die Erstellung eines Verzeichnisses von Verarbeitungstätigkeiten kann eine Herausforderung darstellen, aber mit den richtigen Werkzeugen und Methoden lässt sich dieser Prozess effizient gestalten. Die Verantwortung für die Führung des Verzeichnisses liegt beim Unternehmen, kann jedoch an den Datenschutzbeauftragten delegiert werden.
Kleinere Unternehmen können oft mit Excel-Tabellen arbeiten, während größere Unternehmen möglicherweise komplexere Softwarelösungen benötigen. Ein häufiger Fehler ist die fehlende Anpassung interner Prozesse an die Anforderungen der DSGVO. Hier können Vorlagen und Softwaretools helfen, die Dokumentation zu erleichtern.
DSGVO-Software bietet eine digitale Lösung zur effizienten Verwaltung des Datenschutzes und unterstützt Unternehmen dabei, die gesetzlichen Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung zu erfüllen. Mit guten Vorlagen und Mustern können Unternehmen ihre Verarbeitungstätigkeiten selbst im Verzeichnis anlegen. Dies spart Zeit und Ressourcen und gewährleistet gleichzeitig die Einhaltung der Datenschutzvorschriften.
Um Ihnen die Erstellung eines Verzeichnisses von Verarbeitungstätigkeiten zu erleichtern, bieten wir exklusive Mustervorlagen an. Diese Vorlagen helfen Ihnen, die Anforderungen der DSGVO erfolgreich umzusetzen und Ihr Verzeichnis vollständig und korrekt zu führen.
Mustervorlagen für Verzeichnis für Verarbeitungstätigkeiten
Nutzen Sie die Möglichkeit, diese Vorlagen herunterzuladen und direkt in Ihrem Unternehmen anzuwenden. Besuchen Sie unsere Website, um mehr zu erfahren und die Vorlagen zu erhalten.
Technische-organisatorische Maßnahmen (TOM) im Verzeichnis

Technisch-organisatorische Maßnahmen (TOM) sind ein wesentlicher Bestandteil, um den sicheren Umgang mit personenbezogenen Daten gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu gewährleisten. Was bedeutet das konkret?
TOM umfassen Maßnahmen wie Pseudonymisierung, Verschlüsselung und Zugriffskontrollen, die den Datenschutz im Unternehmen fördern. Diese Maßnahmen gewährleisten die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Datenverarbeitung und unterstützen die Organisation bei der Umsetzung der DSGVO.
Die Maßnahmen müssen an die spezifischen Risiken des Unternehmens angepasst werden, was eine gründliche Risikoanalyse erforderlich macht. Viele Organisationen versäumen es, die notwendigen TOM zu dokumentieren, was die Transparenz und die Einhaltung der Datenschutzvorschriften verringert.
Mustervorlagen für TOM
Um die Dokumentation der technisch-organisatorischen Maßnahmen (TOM) zu erleichtern, stellen wir Ihnen eine Mustervorlage zur Verfügung. Diese Vorlage enthält die wesentlichen Maßnahmen, die zur Sicherstellung der Datenverarbeitung erforderlich sind.
Besuchen Sie unsere Website, um die Mustervorlage herunterzuladen und in Ihrem Unternehmen umzusetzen. Diese Vorlage bietet Ihnen praktische Tipps und Anleitungen zur effektiven Dokumentation der TOM.
Unterstützung durch externe Datenschutzexperten
Die Einhaltung der DSGVO kann eine komplexe Aufgabe sein, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen. Hier kann die Unterstützung durch externe Datenschutzexperten von großem Nutzen sein.
Externe Datenschutzbeauftragte bieten maßgeschneiderte Unterstützung, um die DSGVO-Anforderungen effizient zu erfüllen. Sie helfen, rechtliche Risiken zu minimieren und bringen umfassende Fachkenntnisse zu gesetzlichen Änderungen mit. Die Zusammenarbeit mit externen Beratern entlastet die internen Ressourcen und vermeidet interne Konflikte.
Ein externer Datenschutzbeauftragter kann alle Tätigkeiten und Systeme im Unternehmen dokumentieren, die in die Verarbeitung personenbezogener Daten involviert sind, und ein Löschkonzept erstellen. Dies bietet Mitarbeitern, Datenschutzbeauftragten und der Aufsichtsbehörde schnellen Einblick in die Organisation.
Quellen für Muster und Vorlagen
Es gibt zahlreiche Quellen für Muster und Vorlagen, die Unternehmen bei der Erstellung ihres Verzeichnisses von Verarbeitungstätigkeiten unterstützen. Die Datenschutzkonferenz (DSK) bietet einheitliche Hinweise sowie Musterformulare an, um die Erstellung zu erleichtern. Diese Muster sind sowohl für Verantwortliche als auch für Auftragsverarbeiter verfügbar und basieren auf den Anforderungen des Artikels 30 der DSGVO.
Kostenlose Vorlagen können direkt von den Webseiten der Datenschutzbeauftragten der Länder heruntergeladen werden. Weitere Quellen sind Datenschutz Boss und andere relevante Institutionen, die ebenfalls nützliche Vorlagen anbieten.
Häufige Fehler bei der Erstellung des Verfahrensverzeichnisses bzw. des Verzeichnisses der Verarbeitungstätigkeiten

Bei der Erstellung eines Verzeichnisses von Verarbeitungstätigkeiten können leicht Fehler gemacht werden, die zu erheblichen Konsequenzen führen können. Ein fehlendes oder unvollständiges Verzeichnis kann zu hohen Geldstrafen führen. Involvieren Sie deshalb Experten auf dem Gebiet des Datenschutzes.
Ein Fehler ist die Annahme, dass die Verantwortlichkeit allein beim Datenschutzbeauftragten liegt, während primär die Geschäftsführung haftbar ist. Regelmäßige Aktualisierungen des VVT sind zwingend erforderlich, um das Verzeichnis auf dem neuesten Stand zu halten. Unternehmen müssen nicht nur Prozesse beschreiben, sondern auch Maßnahmen dokumentieren und diese dann auch regelmäßig bewerten, um Nachweise über die Einhaltung der Datenschutzvorschriften zu erbringen.
Zu viel Detailgenauigkeit kann das Verzeichnis unübersichtlich machen, während zu wenig Details wichtige Informationen auslassen kann – hier gilt es eine ausgewogene Dokumentationsform zu finden und sich an Mustern zu orientieren und sich mit einem Datenschutzberater abzustimmen.
FAZIT
Das Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten ist eine grundlegende Dokumentation, die der Aufsichtsbehörde zeigen kann, dass die richtigen Maßnahmen zur Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erbracht werden. Ein gut gepflegtes VVT hilft dem Unternehmen, Transparenz und Rechenschaftspflicht für Audits zu ermöglichen und eine weiterführende Datenschutzstrategie aufzubauen.
Mit den richtigen Vorlagen und guter Beratung kann die Erstellung und Pflege eines VVT effizient und effektiv gestaltet werden. Unternehmen sollten proaktiv handeln, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und mögliche Strafen zu vermeiden.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erstellung und Pflege eines Verzeichnisses von Verarbeitungstätigkeiten (VVT) für Unternehmen unerlässlich ist, um den Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gerecht zu werden. Ein gut geführtes Verzeichnis bietet nicht nur Transparenz über die Datenverarbeitungsprozesse, sondern dient auch als Nachweis für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.
Nutzen Sie die bereitgestellten Mustervorlagen und ziehen Sie Datenschutzberater hinzu, um die Erstellung Ihres VVT zu erleichtern. Lassen Sie sich gegebenenfalls von externen Datenschutzexperten auch direkt unterstützen, um sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen alle Anforderungen erfüllt und die Sicherheit personenbezogener Daten gewährleistet ist. Machen Sie Datenschutz zu einem integralen Bestandteil Ihrer Unternehmensstrategie und Sie werden auch in der Außenkommunikation positiv wahrgenommen.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Technisch-organisatorische Maßnahmen (TOM)?
Technisch-organisatorische Maßnahmen (TOM) sind essentielle Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und Zuverlässigkeit von (personenbezogenen) Daten im Unternehmen, die zudem die Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) unterstützen.
Was wird in einem Verfahrensverzeichnis dokumentiert?
In einem Verfahrensverzeichnis werden sämtliche Tätigkeiten und Systeme dokumentiert, die mit der Verarbeitung oder Speicherung personenbezogener Daten verbunden sind, einschließlich eines Löschkonzepts. Dies gewährleistet Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Umgang mit sensiblen Informationen.
Was wird beim Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) geprüft?
Beim Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) wird die Vollständigkeit und Richtigkeit der vorhandenen AV-Verträge von Dienstleistern sorgfältig geprüft. Dies stellt sicher, dass alle rechtlichen Anforderungen eingehalten werden.
Welche Themen sind im Online-Marketing im Hinblick auf Datenschutz relevant?
Im Online-Marketing sind insbesondere die Themen DOI für Newsletter, Datenschutzrichtlinien für Social Media, Cookies, Tracking sowie der Einsatz von Google Analytics und Plugins von großer Bedeutung. Diese Aspekte sind entscheidend, um die Privatsphäre der Nutzer zu wahren und gesetzliche Vorgaben einzuhalten.
Wo finde ich Mustervorlagen für das Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten?
Um Mustervorlagen für das Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten zu finden, können Sie die Webseiten der Datenschutzbeauftragten der Länder, der Datenschutzkonferenz (DSK) und von Datenschutz Boss besuchen, wo kostenlose Vorlagen zur Verfügung stehen.
https://datenschutz-boss.de/datenschutz-dsgvo-mustervorlagen-mustervorlagen-download-bereich/